Der Sonnenhut (Echinacea), oft auch als Falscher Sonnenhut oder Igelkopf bezeichnet, ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler. Ihre Aussprache ist [eçinatse], manchmal auch eçints. Der wissenschaftliche Gattungsname Echinacea leitet sich vom altgriechischen Wort o echnos [ekhinos] für Seeigel (Echinoidea) ab und spielt auf die charakteristischen, markanten, stacheligen Blätter der Gattung an, die über den röhrenförmigen Blüten hängen. Nur im östlichen und zentralen Nordamerika sind alle Arten beheimatet.
Beschreibung
Die Echinacea-Arten können als mehrjährige krautige Pflanzen je nach Sorte bis zu 140 cm hoch werden. Alle Arten – mit Ausnahme von Echinacea purpurea – haben Pfahlwurzeln. Die aufrechten Stängel können einen oder mehrere Zweige haben. Die Behaarung der Pflanzen kann unterschiedlich stark sein. Die grundständigen, stängelumfassenden und wechselständigen Laubblätter sind im Wesentlichen langstielig. Auf einer einfachen Blattspreite können eine, drei oder fünf Blattadern zu finden sein. Der Blattrand ist in der Regel glatt, gelegentlich aber auch gekerbt oder gezähnt. Die Blattoberflächen können behaart oder gelegentlich glatt sein.
Die einzelnen endständigen, mäßig langen Blütenstiele der kopfartigen Blütenstände sind vorhanden. Der Durchmesser der länglichen Blütenköpfe schwankt zwischen 1,2 und 4 cm. In zwei bis vier Reihen befinden sich 15 bis 50 Hüllblätter, die in Größe und Form von fast identisch bis auffallend unterschiedlich variieren. Die Basis der Blütenstände ist fast kugelförmig oder zylindrisch. Ein charakteristisches Merkmal der Gattung sind die orangefarbenen bis rötlich-violetten Spreizblätter, die sich über die röhrenförmigen Blüten erheben und an kleine Igelstacheln erinnern (botanischer Name!). Die Blütenkörbchen bestehen aus 200-300 Röhrenblüten und acht-21 Zungenblüten. Die ungeschlechtlichen Zungenblüten (auch Zungenblüten genannt) haben eine Farbpalette von hellrosa bis gelb. Die rosafarbenen bis rötlich-purpurnen, grünlichen oder gelben Röhrenblüten mit fünf Kronzipfeln sind zwittrige, fruchtbare Scheibenblüten. Im Vergleich zu Echinacea pallida ist der Pollen hauptsächlich weiß statt überwiegend gelb.
Entlang der drei bis vier Ränder der hellbraunen oder zweifarbigen Achänen verläuft ein dunkelbraunes Band. Der Pappus hat bis zu vier auffällige Zähne und ist grob wie eine Krone geformt.
Systematik
Conrad Moench veröffentlichte den Begriff Echinacea zum ersten Mal 1794 in Methodus plantas horti botanici et agri Marburgensis, 591.
Brauneria Neck, ex Porter & Britton, ist ein Name für die Pflanze Echinacea Moench.
Nach Arthur John Cronquist umfasste die ursprüngliche Pflanzensystematik vier Arten von Echinacea mit jeweils zwei Varietäten: Echinacea laevigata, Echinacea atrorubens, und Echinacea purpurea. Echinacea pallida war mit zwei Varietäten die am weitesten verbreitete Art: Echinacea pallida var. angustifolia und Echinacea pallida var. pallida.
S. E. Binns et al., A systematic revision of Echinacea (Asteraceae: Heliantheae), in Syst. Bot. 27, 2002, S. 610-632, sind höchstwahrscheinlich die Autoren mit der aktuellsten Behandlung der Gattung. Ronald McGregor stellte die Liste von neun Echinacea-Arten auf, von denen zwei jeweils zwei Varianten aufweisen.
Medizinische Verwendung
Es ist bekannt, dass die amerikanischen Ureinwohner Echinacea als alte Heilpflanze verwendeten. Es gibt Belege dafür, dass er bei Zahnschmerzen, Vergiftungen, Verbrennungen, Erkältungen, rheumatischen Beschwerden und als Schmerzmittel (insbesondere bei Hals- und Magenschmerzen) eingesetzt werden kann. Heute wird er äußerlich zur Behandlung schlecht heilender Wunden sowie zur Unterstützung bei Infektionen der Atemwege oder der Harnwege eingesetzt. Am häufigsten werden die Arten Echinacea angustifolia, pallida und purpurea verwendet. Die Wissenschaft streitet über die medizinische Wirkung; verschiedene Studien und Meta-Analysen kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen.
Der Purpurrote Sonnenhut (Echinaceae purpureae herba) wird zur Herstellung von festen und flüssigen Frischpflanzenpräparaten verwendet; eine Teezubereitung ist unbrauchbar. Darüber hinaus gibt es im Handel Zubereitungen aus den Wurzeln des Prärie-Igels, des Schmalblättrigen Sonnenhuts und des Purpur-Sonnenhuts. Die Zubereitungen können aufgrund der unterschiedlichen Methoden nicht direkt miteinander verglichen werden.
Bestimmte aus dem Sonnenhut gewonnene Medikamente können das Immunsystem stimulieren. Es wird vermutet, dass dies durch die Beeinträchtigung der Hyaluronidase-Aktivität des bakteriellen Gewebes geschieht.